Je weiter weg Menschen von Selbstbestimmung im Alltag sind, je weiter weg sind sie von der digitalen Welt – diesen Satz der Vorsitzenden des Monitoring Ausschuss Frau Steger wollen wir mit diesem Beitrag hervorheben.
Auf der Konferenz des Österreichischen Behindertenrats haben wir viel zum Thema Menschen mit Behinderungen in der digitalen Welt gehört.
Was wir zu wenig gehört haben ist: Menschen mit Behinderungen werden vielfach von der digitalen Welt ausgeschlossen. Sie haben keinen Zugang zu Technik oder dem Internet.
Gerade in Einrichtungen erleben Menschen mit Behinderungen oft strukturelle Gewalt, in dem gesagt wird:
Das Internet ist nichts für dich.
Du bekommst kein Passwort für das Internet, weil du machst eh nur Blödsinn im Internet.
Du darfst nicht ins Internet, weil das ist nicht nahe deiner Arbeit in der Tages-Struktur.
Du darfst nicht ins Internet, du sollst dich besser mehr bewegen und Sport machen.
Mit der Technik kennst du dich sowieso nicht aus.
Auch die Unterstützerinnen* von Menschen mit Behinderungen erleben strukturelle Gewalt:
Sie haben zum Beispiel zu wenig Zeit, sich mit ihren Kundinnen* in der digitalen Welt zu bewegen.
Sie bekommen zu wenig Fortbildungen, um über Medien und die digitale Welt zu lernen.
Es gibt zu wenig Geld, um technische Geräte und Hilfsmittel zu kaufen.
Die digitale Welt gehört schon lange zum Alltag.
Menschen mit Behinderungen sollen sich nicht verändern oder verbessern müssen, um am Alltag teilnehmen zu können.
Der Alltag und die Strukturen müssen sich ändern, damit alle daran teilhaben können.